NS-Zeit und 2. Weltkrieg

1937/38:


Vorübergehende Schließung der Schule durch den Landesschulrat am 27. Februar wegen nationalsozialistischer Betätigung (deutscher Gruß und das Tragen von Hakenkreuzabzeichen durch Lehrer und Schüler). 12. März Einmarsch deutscher Streitkräfte.
Umbenennung der Schule in II. Staatsgymnasium, Studienrat Alfred Fink wird kommissarischer Leiter, der bisherige Direktor Studienrat Burgarell und weitere fünf Lehrer werden aus politischen Gründen »beurlaubt«.
Siehe auch:

  • Schule im 3. Reich
  • Situation jüdischer Schüler

1938/39:


Umwandlung in die »4. Staatliche Oberschule für Jungen«. Ab der 1. Klasse Englisch, Latein ab der 3. Klasse.
Unterricht erst ab 1. Oktober 1938, da im Schulgebäude Militär einquartiert ist. Schüler der 7. und 8. Klasse vom 20. bis 30. September zur Erntehilfe abgestellt. Verein »Schülerlade« aufgelöst und die Elternvereinigung zu einer »Elternrunde« unter neuer Führung umgewandelt.
Unterbrechungen des Unterricht durch zahlreiche Feiern und Aufmärsche. Ab 5. Mai 1939 wöchentlich einmal nachmittags Arbeitseinsatz im Ziegelwerk Premstätten.

1939/40:


Turnhalle als Getreidespeicher. Der katholische Konfessionsunterricht als unverbindlicher Unterricht in Sammelkursen.
Sofort bei Kriegsausbruch müssen einige Lehrer und Schüler einrücken. Erntedienst und diverse Sammlungen behindern den Unterricht. Kälteferien zwischen 25. Jänner und 12. Februar 1940, Schneeschaufelaktion, Luftschutzübungen, Vorführung von Filmen und Wochenschauen, gemeinsames Abhören von Rundfunkübertragungen, »um das politische Leben verfolgen zu können«. Gedenkfeiern für die ersten Gefallenen. »Kriegsmatura« für eingerückte Schüler.

1940/41:


Einquartierung von Buchenlanddeutschen, Unterricht für die 7. und 8. Klassen im 1. Staatsgymnasium am Tummelplatz, für die anderen Klassen vom 22. November bis 20. Dezember 1940 gar kein Unterricht. Vom 20. Jänner bis 19. Februar 1941 Unterricht wieder in der Oeverseegasse, allerdings nur an drei Tagen, man muss das Haus mit der 2. Oberschule für Jungen teilen. Zwischen 3. und 26. April kein Unterricht, denn in der Schule ist eine Feldbäckerei untergebracht. Vom 28. April bis 19. Mai erfolgt der Unterricht dann wieder mit wenigen Kürzungen im Gebäude des 1. Staatsgymnasiums am Tummelplatz. Von vierunddreißig Lehrern sind zeitweise achtzehn eingerückt, daher erstmals Frauen im Lehrkörper.

1941/42 bis 1944:

Unterricht im Gebäude in der Oeverseegasse, allerdings weiter Einschränkungen, zeitweise sind auch das 1. und 2. Realgymnasium hier untergebracht. Im Schulgebäude wird ein Luftschutzraum (unter dem heutigen Festsaal) eingerichtet.

1944:


Die Schüler der sechsten bis achten Klassen werden der 3. Oberschule für Jungen angegliedert, Verlegung der ersten bis fünften Klassen nach Admont.

Siehe auch „Umquartierung nach Admont“

1944/45:


Auch die 6. Klasse ist in Admont, sogar einige Schüler der 7. Klasse. Schüler bis zur 4. Klasse herunter müssen sechs Wochen lang am Südostwall mitarbeiten, militärische Übungen werden abgehalten, die Gründung einer Werwolfgruppe („Haß ist unser Gebet und Rache unser Feldgeschrei“ aus Enzyklopädie des Nationalsozialismus) kann nur mit Mühe verhindert werden.
Das Gebäude litt durch Bombentreffer in der Umgebung. Das Dach beschädigt, die Nordwestecke des Gebäudes aufgerissen, alle Fensterscheiben zertrümmert, der Turnsaal unbenützbar.